Die tägliche Essensration für Häftlinge war sehr gering. Es war kaum genug, um zu Überleben. Ein quälender Hunger gehört zum Alltag im Lager, genauso wie das Verhungern.
Der französische Häftling Claude Réne Roudaire überlebte das KZ-Nebenlager Lieberose und beschrieb die Essensration im Nachhinein sehr genau: "Morgens Kaffeeersatz, für jeden Arbeiter gab es zum Frühstück einen Imbiß von 100g Brot (nur für die Juden nicht), zu Mittag einen Liter Suppe. Sie war trübe und dünn, darin schwammen Kohlrüben, Mohrrüben oder Kraut. Am Abend gab es ungefähr 300g Brot und etwa 30g Margarine, Marmelade oder Wurst."
Nach der Einrichtung der Gedenkstätte organisierten Schülerinnen und Schüler der Grundschule Lieberose (insbesondere der Arbeitsgemeinschaft Geschichte) Führungen durch das angebundene Museum. Um die Geringfügigkeit der Essensration für einen Tag anschaulich darzustellen, wogen die Schülerinnen und Schüler die Rationen genau ab, formten diese aus Gips und lackierten sie.