Hoher, schlanker Kelch aus farblosem Glas mit zahlreichen kleinen Luftblaseneinschlüssen, mit der quadratischen Plinthe in einem Stück formgeblasen, dann beschliffen und poliert, Bodenkugel an der plangeschliffenen Unterseite. Der runde Fuß geht nahtlos in den sich trichterförmig weitenden, achtfach facettierten Massivschaft über, ebenso die zarte, hohe Kuppa. Unterhalb des Mündungsrandes verläuft ein mattgeschnittener, feiner Schmuckfries aus getreppten Zierbalken zwischen abstrahierten Festons.
Dieses Glas datiert an den Anfang des 19. Jahrhunderts, als sich in Deutschland Flötengläser für den Genuss von Schaumwein durchsetzten. Die quadratische Plinthe erhöhte mit ihrem Format und Gewicht einen sicheren Stand. Obgleich es sich sicherlich um ein seriell hergestelltes Produkt handelt, ist die gute Qualität des Schnittdekors hervorzuheben. Der Hersteller ist nicht zu ermitteln (Dank für weiterführende Hinweise). [Verena Wasmuth]