Die Siedlung des Beamtenwohnungsvereins östlich der Kolonie Alexandrowka wurde in mehreren Phasen errichtet. Zuerst entstanden 1904 im Dreieck zwischen Hesse-, Kleiner und Großer Weinmeisterstraße elf Wohnhäuser in einer Mischung aus Jugend- und Landhausstil. Es folgten 1910 zwei Häuser in der Hessestraße und von 1914 bis 1916, also während des Ersten Weltkriegs, zwei um einen dreiseitigen Anger gelegene Reihenhausgruppen an der Kleinen Weinmeisterstraße. Stilistisch ähneln sie alle den Häusern der ersten Bauphase. In der vierten Bauphase von 1919 bis 1921 entstanden fünf Häusergruppen an der Kleinen Weinmeister- und der Hessestraße sowie der Puschkinallee. Deren Fassaden orientieren sich nun aber an jener gemäßigten Moderne, wie sie Mohr in seinem Entwurf präsentiert. Allerdings irrte er sich bei der Adresse, denn die von ihm erwähnte Kleine Weinmeisterstraße war zu der Zeit schon weitgehend bebaut. Bei Block „B“ dürfte es sich vielmehr um die Wohnhausgruppe Hessestraße 9-11 handeln. [Thomas Sander]
Blattangaben: o.l.: Beamtenwohnungsverein Potsdam. / Wohnungsgruppe „B“ an der Kl. Weinmeisterstr. M 1:100. / Mohr. 31.10.19