Gebauchte, breite Rundflasche aus farblosem, graustichigem Glas mit großer Öffnung im hochgestochenen Boden, angesetzt drei gekniffene Füße, abgesprengter Mündungsrand mit kräftigem, umgelegtem Glasfaden, Stöpsel fehlt.
Dieser seriell hergestellte Typ Fliegenglas, Wespen- oder Fliegenfalle fehlte früher in fast keinem Haushalt. Mittels einer Aufhängung, die am Glasfaden um den Mündungsrand befestigt wurde, platzierte man ihn gerne in der Küche. Zuvor wurde in die eingestülpte Rinne Apfelsaft, Zucker- oder Essigwasser gefüllt, um Fluginsekten anzulocken. Diese gelangten durch die Bodenöffnung in das oben verschlossene Gefäß, verirrten sich auf der Flucht und blieben schließlich in der Flüssigkeit liegen. Über die Mündung konnte die Flüssigkeit mit den Insektenleichen geleert und erneuert werden. Zur Provenienz dieses Glases ist nichts überliefert. [Verena Wasmuth]