Gedrungene Rundflasche aus farblosem Glas mit ausgezogenem, kurzem Hals, die Schauseite ist mit einem fein geschnittenen Familienwappen in einer kreisrunden, mit einer Adelskrone bekrönten Rollwerkkartusche, dekoriert mit Zierzweigen: im Wappenschild ein laufendes Reh unter drei Sternen, ein Ritter mit Schwert und Schild als Helmzier. Mehrere Sprünge in der Flasche wurden geklebt.
Bei dieser nach Größe des Schnittdekors wohl eher kleinformatigen Flasche handelt es sich um ein Produkt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, möglicherweise aus der Potsdamer Glashütte. Sie stammt laut Karteikarte aus dem Nachlass von J. O. von der Hagen, Mitglied eines markbrandenburgischen Uradelsgeschlechts. Ein Pendant ist nicht überliefert, die Form ist überaus ungewöhnlich. Eine Auflösung des Familienwappens wird weiterführende Hinweise zu seiner Verortung liefern. Die Beutelflasche ist publiziert.
Ehemals Sammlung von der Hagen, Schmiedeberg. Vermutlich Kriegsverlust 1945.
Foto: Erwin Schreyer (1943)
Lit.:
Erich Blunck (Hg.), Die Kunstdenkmäler des Kreises Angermünde, Berlin 1934, Abb. 194, S. 320.
Lutz Libert, Die Schmiedeberger Bilderchronik, Angermünde 2019, 82 f., Blatt 35.12 (?).