Dargestellt ist eine fürstliche Wasser-Jagd, eine brutale, aufwendige und hohen Herrschaften vorbehaltene Form der Jagd im Zeitalter des Absolutismus: In den Fluss getriebene Hirsche werden von der Jagdgesellschaft in ihrem befestigten Jagdschiff erwartet. In zwei weiteren Kähnen haben sich Helfer mit Hakenstangen zum Herausholen der erlegten Hirsche eingefunden, zu Lande vorn links ist eine Treibergruppe in gestenreicher Aktion, zurückgesetzt zur Rechten Reiter und zwei herrschaftliche Kutschen hinter 6spännigem Jagdwagen zum Abtransport des Wildes.
Die Darstellung ist gerahmt in schwarzem Holzrahmen mit Goldleiste und auf der Rückseite verklebt. Das Blatt ist mit fünf Linien gerahmt und darunter bezeichnet re. u. "Joh. El. Ridinger inv. Pinx.sculps et excud. Aug. Vind.", darunter "Die Wasser-Jagd." mit darunter angebrachtem ausführlichen erläuterndem zweisprachigen Text deutsch/französisch. Es gehört zur 36 Blätter umfassenden frühen Folge "Der Fürsten Jagd-Lust" des Augsburger Radierers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger (Ulm 1698 – Augsburg 1767). Der Künstler war auf Jagddarstellungen spezialisiert, seine Kupferstiche dienten vor allem in Jagdschlössern der fürstlichen Präsentation. Die Blätter wurden häufiger nachgedruckt.
Es handelt sich um eine Schenkung aus Privatbesitz an das Museum. Das Blatt ist leicht gebräunt, links ist ein Wasserschaden zu erkennen. Sonst handelt es sich um ein schönes Blatt mit breitem Rand um den Plattenabzug.
Literatur:
Thienemann online mit Verzeichnis der Werke des Künstlers: https://www.luederhniemeyer.com/ridinger-niemeyer/thienemann.online/th003.php