Der Servicestab war zur Reinigung der in den Tonbandgeräten verbauten Magnetköpfe vorgesehen. Jede Verunreinigung minderte die Tonqualität erheblich, besonders in den höheren Frequenzen. Oft wurde diese vom Band selbst verursacht, da bei jedem Durchlauf des Bandes ein Abrieb am Tonkopf hängen blieb. Um diesen Bandabrieb ohne Demontage auch für Laien möglich zu machen, wurde dieses Reinigungs-Instrument angeboten. Es hatte auf der einen Seite einen Spiegel, womit man bei geöffnetem Kassettendeckel den Tonkopf optisch überprüfen konnte. Auf der anderen Seite war eine Art Filzstück. Hier brachte man etwas Waschbenzin auf, um damit den Tonkopf vom Abrieb befreien. Es war ein sehr beliebtes und nützliches Utensil, da die Bandqualität von ORWO Kassetten immer zu wünschen übrig lies, sie überdies zu teuer waren und man verständlicherweise außerdem die importierten Exemplare von Sony und BASF möglichst lange verwenden wollte.
Der volkseigene Betrieb VEB Robotron Goldpfeil Magnetkopfwerk mit seinen beiden Standorten Hartmannsdorf und Leipzig war in der DDR fast der alleinige Produzent magnetomotorischer Wandler für die Audio-, Studio- und Datenspeichertechnik. Wie aus dem Namen hervorgeht, gehörte das Werk, das eines der im Museum befindlichen Reparatursets vertrieb, zum VEB Kombinat Robotron (mit Stammsitz in Dresden) und war somit dem Ministerium für Elektrotechnik und Elektronik unterstellt.