Die vom Beamtenwohnverein zu Potsdam vorgesehene Bebauung der Westseite der Sigismundstraße erfolgte zwischen Mai 1930 und April 1931. Dabei wurden 125 Ein- bis Vierzimmerwohnungen geschaffen. Mohr selbst benennt in seinem Lageplan (AT-2016-179) 21 Häuser (ohne Heizhaus) mit 102 Wohnungen zwischen zweieinhalb- und viereinhalb Zimmern. Die von ihm skizzierte, gut 250 Meter lange Front an der Sigismundstraße ist streng symmetrisch und zeigt einen dreieinhalbgeschossigen Mittelbau mit Flachdach und sieben Eingängen, der von zwei turmartig überhöhten und mit Walmdächern gedeckten Häusern flankiert wird. In deren Erdgeschossen sind Durchfahrten zur rückwärtigen Bebauung und Geschäfte vorgesehen. Die Zeile endet beidseitig in langgestreckten, zweigeschossigen Wohnhäusern, die im Gegensatz zur Mittelbebauung eine Walmdeckung aufweisen. Zur Gliederung des Mittelbaus legte Mohr dreieckige, dem Expressionismus entlehnte Standerker vor die Fassade, ein Element, das tatsächlich ausgeführt wurde. [Thomas Sander]
Blattangaben: u.l.: B.W.V. Sigismundstrasse / R. Mohr 1925 ?