Die Statuette König Friedrichs II. von Preußen (1712-1786) wurde 1822 von dem französischen Gießer François Léquine (seit 1816 in Berlin) nach dem Modell in Bronze gegossen, das Johann Gottfried Schadow (1764-1850) 1816 geschaffen hatte. Die Zieselierung besorgte Louis Coué (1784-1840) erst 1823. Schadow, der führende Meister in der Herausbildung der Berliner Bildhauerschule im späten 18. Jahrhundert, hatte sich vielfach mit dem Bildnis des von ihm sehr verehrten Königs befasst und hier zu einer Darstellung des gealterten, privaten Friedrich beim gemeinsamen Spaziergang mit seinen Hunden gefunden. Sie entspricht zugleich der Auffassung Schadows vom Ideal einer realistischen Darstellung im Zeitkostüm.
Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon erinnerte man sich in idealisierender Weise an die Zeit des großen Königs, die Statuette Schadows gehört zu den populären Darstellungen der Zeit. In diesem Geist stand auch König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (1795-1861), der die Statuette 1845 ankaufte und in Friedrichs Schlaf- und Arbeitszimmer im Schloss Sanssouci platzierte.
Saskia Hüneke