MONDSCHEIBE
Vergleichbar mit den Butzen, ist die Verglasung von Fenstern seit dem Mittelalter mit mundgeblasenen Mondscheiben (auch »Tellerscheiben«) nachgewiesen. Die im zwölften und dreizehnten Jahrhundert entstandenen »Waldglashütten« fertigten erstmals diese Mond- bzw. Tellerscheiben. Zunächst in Burgen, Palästen und Patrizierhäusern setzte man die Mondscheiben dann hauptsächlich im Sakralbau ein, was für die Barockzeit prägend war. Die meist in weiß (klar) hergestellten Mondscheiben sind sehr schlicht, bringen jedoch durch ihre »in-sich- Bewegung«, ihren leichten Drall, Leben in die Verglasung.
Zunächst formt der Glasmacher das flüssige Glas zu einer Kugel. Durch Einblasen in einen Holzmodel entsteht ein flacher Hohlkörper, der nach Abschlagen der Glasmacherpfeife langsam abkühlt. Durch das Abtrennen (Absprengen) des oberen Teils erhält man mit dem Boden einen »Teller«, aus dem die gewünschten Segmente (z.B. Rundscheiben, Sechsecke) geschnitten werden können.
Die rein handwerklich im Mundblasverfahren hergestellten Mondscheiben fertigt Lamberts mit Durchmessern von 12 cm bis 23 cm.
- »Flasche« komplett
- Glocke abgesprengt
- Mondscheibe
Leihgabe Glashütte Lamberts, Waldsassen