Holz, insbesondere das hier häufig verwendete Weichholz als preiswertes Material für Handwerkerladen war in den Wäldern der Umgebung reichlich vorhanden.
Die Truhe aus Weicholz diente der Schneiderinnung als Aufbewahrungsobjekt für Dokumente und Wertobjekte und spielte bei Zusammenkünften und Zeremonien eine besondere Rolle. Im Innern der Lade seitlich angeordnet ein aufklappbares Fach zur Aufbewahrung besonders wichtiger Dokumente. Den Schlüssel für die Lade verwahrten nur die Meister.
Der Neuanstrich sowie die Aufschrift auf der Vorderseite der Holztruhe "Schneider- und Schneiderinnen Zwangsinnung gegründet 1927" ist von einem örtlichen Malermeister 1928 durchgeführt worden. Auf dem Deckel in zwei Feldern die Aufschrift "Schneidergewerk der Stadt Mittenwalde", die Insignien des Gewerks u.a. eine Schere und das Stadtwappen. Die Truhe der Innung stammt aus dem Jahr 1851, wie auf der Deckelinnseite vermerkt ist.
An den beiden schmalen Seiten befindet sich ein schmiedeeiserner Griff zum tragen der Lade.