Drei zylindrische, farblose Gläser unterschiedlicher Größe mit Eisboden sowie ein kleines Glas mit gekehltem Schaft, jeweils mit einem aufgeschmolzenen, weißen Glasfaden am Mündungsrand.
Die drei großen, robusten Gläser mit ihrem charakteristischen, weißen Rand waren für Berliner Weißbier bestimmt und wurden auch als "Klauengläser" bezeichnet, einfach, weil man sie mit beiden Händen umgriff. Es handelt sich dabei um Produkte der Baruther Glashütte aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Schnapsglas stammt ebenfalls aus Baruth. Die zugehörige Karteikarte bezeichnet es als "Kümmelglas", also ein Glas für Kümmellikör, den man früher ähnlich dem bekannten Fruchtsirup aus Himbeere oder Waldmeister ebenfalls gerne als Zusatz in Berliner Weiße mischte.
Ehemals Lebuser Kreismuseum, Müncheberg. Seit 1945 verschollen.
Foto: Erwin Schreyer (1943)
Lit.:
Lachmann, Die gute Form, 2016, Abb. 137, S. 82; Schaich, Reine Formsache, 2007, Kat. 60, S. 77; Dexel, Gebrauchsglas, 1977, Kat. 234, S. 211.