Der geschliffene Feuersteinmeißel mit dickem Nacken aus Groß-Ziethen, Gem. Ziethen (Lkrs. Barnim), kann mit der späten Phase der Trichterbecher-Kultur (Walternienburger-/Bernburger-Kultur) in Verbindung gebracht werden (R. Feustel 1980, N5.7). Er ist rechteckig und rundherum geschliffen, wobei an verschiedenen Stellen die Rückstände der Zurichtung aus der Rohform ausgelassen wurden. Der Meißel weist an der Schneide makroskopisch sichtbare Schäden durch Nutzung, wie auch rezente Beschädigungen auf. In den meisten Fällen wird es sich um ein Werkzeug zur Holzbearbeitung oder für die Zerteilung tierischer Produkte gehandelt haben.
Ähnlich wie der Meißel mit der Nr. MA 00509, handelt es sich um eine der frühesten Formen dieser Art in der Region Nordbrandenburg. Sie entfallen in das frühe Neolithikum (Jungsteinzeit) und sind Hinterlassenschaften der frühen sesshaften Bauern.
Literatur
R. Feustel (Hrsg.), Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte (Weimar 1980).