Der sächsische Reitdegen stammt aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Er zeigt eine Form, die seit dem 16. Jahrhundert üblich war und die schwerere, im Mittelalter gebräuchliche Schwertformen ablöste. Die Ätzungen der Klinge zeigen zweimal die Jahreszahl 1627, eine religiöse Widmung, anspornende Sinnsprüche (Gloria Virtutem Sequitur „Der Ruhm folgt der Tugend“) und zwei Herrscherportraits (u.a. Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen), alles gerahmt in geometrischem und vegetabilem Dekor. Der Griff ist mit spiralisiertem Messingdraht umwickelt und bildet so einen spannenden Kontrast zum silbrig-glänzenden Eisen der restlichen Bestandteile.