Metall, formgegossen. Übungsgranate für den Wehrunterricht (DDR 1978-1989), Leihgabe Museum Utopie und Alltag, Alltagskultur und Kunst der DDR, Standort Eisenhüttenstadt, Erich-Weinert-Allee 3, 15860 Eisenhüttenstadt.
Das Objekt ist in der Ausstellung "Macht der Gefühle" der Emotion "Hass" zugeordnet.
Objektgruppentext in der Austellung "Mächtige Gefühle", 2022:
Hass – «Starke Abneigung»
Dieses heiße Gefühl wird auch als «Vernichtungs-
Affekt» bezeichnet. Hass scheint in diktatorischen
Regimen ein wichtiges politisches Bindemittel
zu sein. Florian Illies, dass die Jahre von 1929-1939
als «Zeitalter des Hasses» zu fassen seien.
Ein Protagonist in Illies Epoche-Panorama ist
Heinrich Mann. Im Exil schrieb der Autor, dessen
Bücher 1933 von den Nationalsozialisten verbrannt
worden waren, die Essaysammlung «Der Hass»:
Irrationalismus befördere Hass.
Die Übungshandgranaten für den “Wehrunterricht»
in der DDR sollten die Wehrtüchtigkeit erhöhen
und bei jungen Menschen bereits vor
dem Militärdienst einen gewissen Hass auf den
«Klassenfeind» erzeugen. In Karen Aschers
Kunstwerk erkennen wir eine Maschine,
mit der man voller →Wut «Hass-Mitteilungen»
posten könnte.
1 Heinrich Mann, Hass, 1933 (Neuauflage 2021);
2 Ei-Handgranate zur Übung, DDR, vor 1978-1989,
Leihgabe Museum Utopie und Alltag, Eisenhüttenstadt