Die Pendule auf hohem Piedestal entstand in Paris um 1745, wo sie der Vertraute Friedrichs II. von Preußen, Graf Friedrich Rudolf von Rothenburg (1710-1751), im Herbst 1746 für den König als Teil der Ausstattung von Schloss Sanssouci erwarb. Seit 1747 steht sie im Arbeitszimmer. Das Gehäuse mit Schildpattfurnier und eingelegten Messingadern stellte höchstwahrscheinlich der Ebenist Jean-Pierre Latz (1691-um 1754) her (vgl. Hawley, 1972). Das Werk mit Gewichtsantrieb, rückführender Ankerhemmung, Sekundenpendel, Halbstundenschlag auf Bronzeglocke, Datumsanzeige stammt laut Signatur auf dem Zifferblatt aus der Werkstatt der Pariser Uhrmacherfamilie Charost, vermutlich von Jean Charost (1703-1787), der für seine komplizierten Mechanismen und Präzisionsregulatoren berühmt war.
Silke Kiesant