Das Ölbild, gemalt mit kräftigen breiten Pinselstrichen auf Leinwand (56,5 cm x 50,0 cm), zeigt die Ansicht eines kleinen Dorfes mit Kirche, durch das eine Straße führt. Rechts entlang der Straße stehen große Telefonmasten - der erste im Vordergrund überragt fast die Kirche. Es handelt sich um eine Ansicht des Dorfes Lietzow im Havelland. Das Dorf liegt am südlichen Rande des Rhinluches, unweit westlich der Stadt Nauen im Landkreis Havelland. Bei der auf dem Ölbild abgebildeten Kirche handelt es sich um die Kirche, die am 27. Juli 1864 neu eingeweiht wurde. Es existierten zwei Vorgängerbauten, die Brände zerstörten.
Das Bild ist nicht signiert, kann aber den beiden Künstlern Hans Zank und Willi Gericke sicher zugeordnet werden. Der postum vergebene Titel des Bildes "Telefonmasten am Kirchhof" entspricht der Angabe im Werkeverzeichnis von Heinrich Wolter aus dem Jahr 1987 (Wolter, Heinrich (1987): Hans Zank und Willi Gericke - Zwei bedeutsame Berliner Maler in einer bewegten Zeit der Welt- und Kunstgeschichte, Verlag Galerie Pro Art, Auflage 1, Seite 131, Werkeverzeichnis Nr.: 569).
Im Werkeverzeichnis von H. Wolter (1987) wurden durch den Spandauer Kunstsammler Ulrich Zimmer Korrekturen bzw. Ergänzungen zu genauen Ortsangaben vorgenommen und diese durch zahlreiche beigegebene Fotografien dokumentiert, denn Hans Zank und Willi Gericke vergaben nur selten eigene Titel mit genauen Ortsangaben. Ulrich Zimmer, der dem Falkenseer Museum zahlreiche Arbeiten von Hans Zank und Willi Gericke im Jahr 2018 hinterließ, vermerkte für dieses Bild, dass sich nicht in seiner Sammlung befand, in Klammern den korrekten abgebildeten Ort Lietzow. Das Ölbild ist ein Geschenk der Galerie Sabatier an das Museum, die 1993 in der Galerie des Falkenseer Museums eine Ausstellung mit Arbeiten von Zank und Gericke präsentierte. Die Galerie Sabatier, ein Auktionshaus aus Verden an der Aller, erwarb in den 1980er Jahren vom Staatlichen Kunsthandel der DDR zahlreiche Arbeiten der beiden Künstler. Die Galerie Sabatier ließ durch Heinrich Wolter das erwähnte Werkeverzeichnis anfertigen, das später immer wieder erweitert und aktualisiert wurde. Das durch Ulrich Zimmer entsprechend ergänzte Werkeverzeichnis ist nicht publiziert und wird u.a. im Archiv des Falkenseer Museums bewahrt.
