Musterkrempel, Firma Oskar Schimmel & Co. Chemnitz mit gusseisernem Sockel. Ein Krempel ist Teil der Garnvorbereitung für den Spinnprozess bzw. der erste Verarbeitungsschritt in einer Spinnerei. Eine andere Bezeichnung ist Kardieren.
Die vorgereinigten und teilweise bereits gefärbten Faserflocken werden dem Krempel gleichmäßig vorgelegt. Mittels einer Zufuhrwalze werden die Flocken gelockert und dem Tambour (einer Walze von großem Umfang, besetzt mit zahnartigen Garnituren) übertragen. Der sich schnell drehende Tambour führt die Wollflocken wiederum kleineren Walzenpaaren zu, welche mit flexiblen Häkchen bestückt sind. Durch die unterschiedliche Drehrichtung sowie durch die Ausrichtung der Walzen zueinander werden die Flocken geöffnet sowie die Fasern vermischt und parallelisiert.
Musterkrempel kamen grundsätzlich in der Musterei, bei der Erstellung neuer Stoffmuster zum Einsatz. Offenbar wurde diese Maschine für Ausbildungszwecke genutzt. Dies belegt eine korrespondierende Quelle. Die ebenfalls beigefügten Maschinenbeschreibungen (Hartmann, Chemnitz) sowie die Ausbildungsdokumentaiton erläutern die Funktion des Walzensystems der Maschine und ihre pädagogische Nutzung.
Die Maschine wird mit den Archivalien in der Sonderausstellung "Technisches Kulturgut im Licht von Archivalien" in Glashütte gezeigt.