Bei dem Kernbeil aus der Altsammlung des Rostocker/Schweriner Prof. A. Richter handelt es sich um ein geschlagenes Beil mit mesolithischer (mittelsteinzeitlicher) Zeitstellung. Es weist den für diese Gerätegruppe typischen Schneidenschlag auf, der die Arbeitskante erzeugt hat. Die Größe entspricht den Abmessungen von mesolithischen Beilen auf Küstenstationen im Ostseeraum. In der Uckermark kommen vergleichbar große Kernbeile fast ausschließlich im Westen und Nordwesten, im Grenzbereich zur mecklenburgischen Seenplatte vor (Gramsch 1973, 24-25; v. Fournier i. Vorb. 93).
Das hier gezeigte Kernbeil wurde vermutlich in der Frühphase des Museums Angermünde als Vergleichsstück oder für eine Schausammlung erworben.
Literatur
B. Gramsch, Das Mesolithikum im Flachland zwischen Elbe und Oder (Berlin 1973).
K. v. Fournier, Kern- und Scheibenbeile in der Uckermark. Quantitative und qualitative Analysen an mesolithischen Inventaren aus Nordost-Brandenburg (i. Vorb.).