Bruchstücke aus gelbstichigem, Glas, ofengeformt.
Sie stammen vom ehemaligen Standort der Versuchsglashütte von Johann Kunckel auf der Pfaueninsel in der Havel nahe Potsdam, die er zwischen 1685 und 1688 betrieb. Bei dem linken Fragment könnte es sich um den Hohlbaluster oder Knauf eines Pokals handeln. Der rechte Bodenfund ist ein kleines Rundfläschchen mit umgelegtem Faden an der Mündung, wie sie seit dem 16. Jahrhundert zur Aufbewahrung von Arzneien und anderen besonderen Flüssigkeiten oder Pulvern gebräuchlich waren. Dieser Formtyp mit stark hochgestochenem Boden und umgelegtem Mündungsfaden war weit verbreitet. Das Fläschchen dürfte eine Ingredienz für Kunckels Experimente enthalten haben. [Verena Wasmuth]