Ausgestellte Kratervase aus durchgefärbtem Glas, Boden plangeschliffen mit achteckiger Ätzmarke "JEAN BECK - MÜNCHEN", eingeschnürter, runder Stand, am Ansatz der weit ausschweifenden Kuppa eine breite, facettierte Manschette, der Mündungsrand ist mit einem Fries aus liegenden Oliven dekoriert.
Wie der Ätzstempel belegt, handelt es sich bei dieser Vase um einen Entwurf aus der Zeit um 1920 von Jean Beck (1862–1935/38), der nach dem Ersten Weltkrieg mit seinen fortgesetzt produzierten Farbgläsern in eleganten Proportionen und modernem, sachlichem Stil Furore machte. Als Hersteller war seit Ende der 1920er Jahre die Glashütte Poschinger in Frauenau sowie die Bayerische Kristallglasfabrik vom. Steigerwald in Regenhütte eingebunden. Zuvor fertigte die von ihm selbst 1898 gegründete "Kunst- und kunstgewerbliche Anstalt für die Keramik- und Glasbranche" in München seine Entwürfe (vgl. Xenia Riemann, Jean Beck, München, in: Glaskunst 1889–1939, Bestandskataloge des Bröhan Museums Bd. 7, Berlin 2010, S. 222, Kat. 385, S. 607). Jede Form gibt es in mehreren Farben. Wie diese Vase in den Museumsbestand gelangte, konnte anlässlich der Begutachtung nicht geklärt werden. [Verena Wasmuth]