Von jeher wurde in Potsdam Fleisch hergestellt und gehandelt, doch erst 1747 ließ die Stadt das erste kommunale Schlachthaus in der Burgstraße 28 direkt an der Havel und nahe dem Packhof errichten. Dabei ging es weniger um Hygiene als um die Kontrolle von Art, Umfang, Qualität und Preis des Schlachtfleisches, denn danach bestimmte sich die zu erhebende Akzise. Mit der Einweihung des kommunalen Schlachthofes in der Leipziger Straße 3 am 11. Juni 1894 wurde der Standort in der Burgstraße geschlossen. Das hier gezeigte Projekt eines neuen Mehlhauses sollte direkt auf dem städtischen Gelände neben dem östlich anschließenden Lazarett der Garde-du-Corps entstehen. Auf recht beengtem Platz waren ein Kontor, eine Balkenwaage, Speicherböden, eine Wagenunterfahrt und eine überdachte Anlegestelle für Lastkähne vorgesehen. Die gequaderte Putzfassade zur Burgstraße ist im zeittypischen Rundbogenstil gehalten. Vorkriegsaufnahmen zeigen, dass das Projekt an dieser Stelle so nicht zur Ausführung kam. [Thomas Sander]
bez.: o.m.: Project. / zum Mehlhause auf dem Schlachthofe / in Potsdam.; verso: Zillermappe I 8