An einem Frühlingstag zur Zeit der Obstbaumblüte geht der Blick einen Kanal entlang, an welchen unter hohen Pappeln einige Gehöfte liegen. Vorn ein Bootsliegeplatz, über den jedes Gehöft verfügte, hier mit zwei Kähnen. Ein Weg führt zum Haus, das wie alle Häuser im Dorf mit dem Giebel zum Wasser ausgerichtet ist. Links schließt ein großer Heuschober die Komposition und lässt nur einen kleinen Ausblick in die Ferne und zu dem Kahn, der dort von einem Mann gestakt wird. Das unter Denkmalschutz stehende Leipe (sorbisch Lipa) hat bis heute seinen ursprünglichen Charakter bewahrt, wenn es auch nicht mehr, wie zu Zeiten von Marie Elisabeth Moritz, nur mit dem Kahn zu erreichen ist. Wie häufig wählt die Künstlerin die Zeit der Obstbaumblüte für ihre Spreewaldbilder, die sich übrigens zahlreicher bewahrt haben als ihre Stilleben oder anderen Landschaften.
Schenkung 2002 für das Museum Schloss Lübben.
Bezeichnet re. u. eigenhändig mit brauner Farbe "MM[monogrammier]oritz-Lübben", rückseitig auf dem Karton wohl auch eigenhändig mit Bleistift "Aus Leipe im Spreewald / gemalt durch Marie Moritz-Lübben / Friedenau".