Objekttext der Sonderausstellung "Wald und Jagd - Gläser spiegeln Kultur und Technik":
»Prosit Jagd«
Aufwendig geschnittene Trinkgläser verweisen durch Sinnsprüche und bildliche Dekore auf die Vergnügungen der Jagd. Der kleine Becher mag eine Übung eines Glasschneiderlehrlings gewesen sein. Auch könnte er ein seltenes Beispiel sein für das Jagen von Angehörigen aus dem Arbeiter- oder Handwerkerstand. Interessant ist beim Schnittdekor ein Detail, das auf ein Hilfsmittel der Jagd, eine Art Hindernis für das Wild (?), hinweist.
Auch in Schwarzlotmalerei ließen sich Jagd-Haus und fliehender Hirsch darstellen. Der Trunk – beim kleinen Kelch sicher Likörwein – schmeckte so besser.
_Pokal mit Sinnspruch, Glasschnitt: »Alles was läbt in der heid ist der jeger
lust und freid«, Franken/Spessart, um 1800, Leihgabe C. Jentsch
_Kleines Kelchglas mit Schwarzlotmalerei, Böhmen/Schlesien, um 1730,
Leihgabe C. Jentsch
_Becher mit Glasschnitt, »iagen auff gruner heid ist meine freid«,
Zechlin, 18. Jh., Leihgabe Privatbesitz
Der Fränkischer Pokal mit Sinnspruch ["Alles was läbt in der heid ist der jeger lust und freid"] stammt aus Franken/Spessarthütte, um 1800. Der pseudofacettierter Schaft trägt eine pokaltypische Kuppa mit geschnittenen Sinnspruch und Objekten, wie Jäger, Hund, Rehe, (Jagd-)Schloss. (Leihgabe Christian Jentsch)