Herkules und Antäus, nach Raffael oder Giulio Romano. Kupferstich von Agostino de Musi nach Marcantonio Raimondi, um 1530.
Links im Vordergrund hebt Herkules Antäus in die Luft, dahinter erkennt man – vor einer Baumgruppe – das Fell des nemeischen Löwen und Herkules' Keule, rechts im Hintergrund ein teilweise verfallenes Tempelgebäude.
Beschriftet auf Täfelchen am linken unteren Bildrand: „A.V.“, am unteren Bildrand Mitte: „Ant. Sal. exc.“. Teilweise ohne Plattenrand.
Ob die Vorlage für diesen Kupferstich von Raffael oder von seinem Schüler Giulio Romano stammt, ist umstritten. Den ersten, darauf basierenden Kupferstich scheint jedenfalls Raimondi gefertigt zu haben, erkennbar an dem kleinen Täfelchen, links unten, das – in leerem Zustand – sein Monogramm ist. Die beiden Buchstaben darauf verweisen jedoch auf einen Mitarbeiter seiner Werkstatt: Agostino de Musi, genannt Veneziano, kopierte Raimondis Stich „Linie für Linie“ (Bartsch XIV.259.347) derart, dass eine Unterscheidung beider Stiche fast nur auf Grund seiner Initialen und der kundgegebenen Herausgeberschaft Antonio Salamancas möglich ist.
Das vorliegende Blatt erwarb August Wredow, einer Notiz auf der Rückseite zufolge, bei einer Auktion am 13. April 1874 aus der Sammlung des Hamburger Kunstliebhabers Carl Benjamin Brüsaber (1815-1876). | Wolfgang Rose