Bei diesem kleinen, konkav geformten Glas gehen der massive Fuß und die Kuppa nahtlos ineinander über, Boden mit Abriss, mattgeschnittener Füllstrich ohne Bezeichnung, Mündungsrand verwärmt, mit muschelförmiger Abplatzung, daneben eine weitere, kleinere Beschädigung.
Dieser Glastyp wird auch als "Wachtmeister" bezeichnet, ein weit verbreitetes Schankglas des 18. Jahrhunderts. Es soll sich um ein Produkt der Zechliner Hofglasmanufaktur handeln. Das Schnapsglas gehört in der Dauerausstellung im Museum Neuruppin (als Ersatzobjekt) zur Rekonstruktion der Innenausstattung des Apollotempels aus der Zeit um 1853 bis 1880. Tatsächlich zeigt eine Tuschezeichnung von Walter Gentz aus dem Jahr 1865 eine mit einem Konvolut Gläsern dekorierte Wand im Apollotempel, unter denen sich ein solches einfaches Schnapsglas befindet. Diese Zeichnung ist in der Dauerausstellung des Museums zu sehen, wie auch dieses Glas. [Verena Wasmuth]