Das RK88 SENSIT wurde auf der Leipziger Herbstmesse 1981 das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Radioreceiver hat ein schwarzes, aus Metall geformtes Gehäuse mit betont abgesetzten Kunststoffseiten. Alle Kanten sind leicht abgerundet. Auffällig ist auf den ersten Blick die Verwendung von besonders großen, ungewöhnlich angeordneten und zudem farbigen Drehknöpfen, die auch nachträglich gekauft und ausgetauscht werden können. Die Gestaltung der Frontseite orientiert sich an einem minimalistischen Verständnis der verbauten Technologien, das eher an Funk- als an Unterhaltungselektronik erinnern will. Das wird am deutlichsten erlebbar mit der simplifizierten Senderskala, abgedeckt von transparentem Acryl und bedruckt mit abstrakten Zahlenwerten anstatt von Städtenamen. Das „RK88 sensit“ empfängt Radio auf allen Bändern, von Langwelle über MW bis UKW.
Das Gerät ist von Lutz Rudolph und Karls Clauss Dietel entworfen und entwickelt worden. Das Gestalter-Duo war in der Firma Heli (Abk. Für Hempel in Limbach) seit den 1950er Jahren für die Gestaltung der Radio-und Audiogeräte zuständig. Oft werden die anfänglichen Geräte der RK-Reihe mit den Modellen der Firma Braun verglichen, die zeitgleich in Westdeutschland produzierte. „Die Gedanken um die Spuren des Nutzens und Brauchens sollten in das vielfältige Mühen um eine gestalterische Umwelt mit einfließen.“ Dies ist ein Zitat aus der Monografie „Karl Clauss Dietel. Die offene Form“, welche 2020 im Verlag SpectorBooks in Leipzig erschienen ist. Weiterhin heißt es über das „RK88 sensit“: "… seine funktionelle Eleganz ist frei von den zeitabhängigen Moden billigen Zuschnitts. Sie ordnet sich selbstverständlich und doch souverän, als Ausdruck unserer Zeit, ein in alle anspruchsvollen Innenräume. Sie repräsentiert die Intelligenz und den ästhetischen Anspruch seiner Besitzer."
Unter den Inv.Nrn. 2116/94-DDR, 4232/95-DDR, 986/97-DDR, 6303/02-DDR und 6915/05-DDR sind weitere HELI-Geräte in der Sammlung zu finden.