Das Gemälde entstand um 1629/31 in einer frühen Schaffensphase von Jan Lievens, in der er sich in Leiden intensiv mit den Werken Rembrandts auseinandersetzte. Es wurde für den in Den Haag residierenden Statthalter der Republik der Vereinten Niederlande, Frederik Hendrik van Oranje-Nassau (1584-1647) geschaffen und gelangte 1742 über die so genannte "Oranische Erbschaft" in die preußischen Sammlungen, ins Berliner Schloss. Thema der Darstellung ist ein fiktiver orientalischer Herrscher, dessen phiognomischer Ausdruck, die Exotik des Kostüms und das kontrastreiche Wechselspiel von Licht und Schatten. Das reduzierte Kolorit changiert sehr feinsinnig zwischen silbrig-weiß, golden und blau. Lievens und Rembrandt schufen in den späten 1620er Jahren zahlreiche Darstellungen von Menschen in phantasievollen Kostümen, die weit über reine Ausdrucksstudien hinausgehen.
Das Gemälde wird heute in der Bildergalerie von Sanssouci präsentiert.
A. Bauer (November 2016)