Als Kinder zogen die Brüder Munk mit ihrer Familie 1954 von Chemnitz nach Kleinmachnow. Die Familie hatte Glück und bekam – wie damals üblich über Wohnungstausch mit Menschen, die wiederum eine Bleibe in Chemnitz suchten – ihr Haus im Grasweg 30 zur Miete. Die Besonderheit war, dass das Haus vor dem Einzug von Familie Munk der Unterbringung von Mitarbeiter*innen der Kleinmachnower Parteihochschule diente. In der Neuen Hakeburg auf dem Seeberg befand sich derzeit die SED-Parteihochschule »Karl Marx«; als Ort mit vielfacher, auch politischer Sonderstellung wurden in Kleinmachnow illustre Persönlichkeiten und mächtige Staatsmänner wie Fidel Castro, Nikita Chruschtschow oder Michail Gorbatschow empfangen. Im Haus der Familie Munk im Grasweg aber wohnte – nicht weniger interessant – vorher Dr. Frida Rubiner, ihres Zeichens Mitbegründerin der KPD, außerdem Schriftstellerin, Übersetzerin und Ende der 1940er Jahre Lehrerin an der Parteihochschule. Als Frida Rubiner 1952 in Kleinmachnow starb, hinterließ sie im Haus ihr Türschild aus Messing. Die Brüder Munk bewahren das Schild seit mittlerweile über 60 Jahren auf. Das Haus im Grasweg mussten sie 1997 allerdings nach 44 Jahren dort verlassen; heute wohnen sie in der Siedlung am Stolper Weg, die als Ersatz für die vielen von Restitution betroffenen Kleinmachnower Häuser errichtet wurde. Frida Rubiners Schild ist natürlich mitgekommen.