Zu den Funden spätmittelalterlichen repräsentativen Tafelgeschirrs aus Seehausen zählt diese aus Zinn gefertigte sogenannte "Hansekanne". Die kleine bauchige Kanne verfügt über einen stabilen und weit ausladenden Fuß. Bis auf das kleine Loch im Bauch ist die Kanne sehr gut erhalten, auch der Klappdeckel ist noch vorhanden und funktionstüchtig. An dem Loch am oberen Rand der Kanne war ursprünglich wohl ein Trinkröhrchen angesetzt. Den geschwungenen Henkel ziert ein aus Weinlaubranken aufgebautes Relief. Am Boden, auf der Innenseite des Gefäßes, befindet sich ein Reliefmedaillon. Auf ihm ist das Gotteslamm mit Kreuzfahne dargestellt. Diese Medaillons sind oftmals Kopien von Pilgerzeichen, welche dort als Nacharbeit angebracht wurden, um die Stelle des Gefäßes zu verschließen, die beim Abdrehen des gegossenen Kannenkörpers auf der Drehbank auf der Spindel aufgesteckt war.