Zeitgenössische pazifistische Literatur, 1933 erschienen im Fackelreiter Verlag.
Otto Lehmann-Russbüldt, Pazifist, Schriftsteller und politischer Publizist, war Mitbegründer der "Deutschen Liga für Menschenrechte", in der Kurt Tucholsky bis in das Jahr 1931 gemeinsam mit Carl von Ossietzky dem Vorstand angehörte. Zudem arbeitete Lehmann-Russbüldt zeitweise als ständiger Mitarbeiter der "Weltbühne".
Tucholsky schätzte Lehmann-Russbüldts publizistische Arbeit, der wie auch Tucholsky gegen das zunehmende Reichswehrbudget, illegales Rüstungskapital und den Nutzen des Krieges für die Wirtschaft in "Die blutige Internationale der Rüstungsindustrie" propagierte. Er fordert in der Schrift keinen Export von Rüstungsmaterial und somit keinerlei Profit durch dieses. Das Buch wurde in elf Sprachen übersetzt.
Sein publizistischer Antimilitarismus und Pazifismus führten zu einer Festnahme wegen Landesverrats. Lehmann-Russbüldts Name stand gemeinsam mit dem Tucholskys auf der ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reiches 1933. Er emigrierte zuerst in die Niederlande, anschließend nach England. 1951 kehrte Lehmann-Russbüldt nach Deutschland zurück, im Jahre 1962 wurde ihm die erste "Carl von Ossietzky-Medaille" verliehen.