Diese exzellente, mit lockerer Hand hingeworfene Zeichnung zeigt ebenso detailliert wie atmosphärisch die gerade erst vollendete Architektur der von 1851 bis 1864 errichteten Neuen Orangerie. Der Betrachter steht außerhalb des östlichen Kopfbaus und blickt durch dessen Rundbögen in Richtung des Mittelbaus mit seiner eindrucksvollen Doppelturmfront. Obwohl das Blatt nicht signiert ist, kann aufgrund einer entsprechenden Angabe auf einer weiteren, sehr ähnlichen Zeichnung (Inv.-Nr. 83-1902-K3) davon ausgegangen werden, dass es sich bei seinem Schöpfer um Ernst Ziller handelt. Er war der ältere der beiden Söhne des bekannten preußischen Architekten und Regierungsbaumeisters Christian Heinrich Ziller (1791–1868) ist. Wie sein Bruder Hermann August (1844–1915) trat auch Ernst in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Architekt. Ernst Ziller hinterließ ein beeindruckendes Konvolut an Architekturzeichnungen, doch konnte er auch aufgrund seines frühen Todes kein einziges Projekt ausführen. [Thomas Sander]