Obwohl die auf der Rückseite nachträglich mit Bleistift vorgenommene Zuordnung des Blattes an Ernst Ziller Zweifel verursachen könnte, lassen sich diese bei einem Vergleich mit anderen authentischen Zeichnungen des Künstlers im Besitz des Potsdams Museums ausräumen. Die lockere, leicht nervöse Linienführung, das sichere, mit Abschattierungen in Bleistift unterstützte Erfassen der räumlichen Abfolgen, die oszillierende Schraffierung, aber auch die auf dem anderen Orangerie-Blatt (83-1900-K3) sichtbare Darstellungsweise der Vegetation schließen nahezu jeden Zweifel an der Autorschaft aus. Nur der Zeitraum, in dem diese Blätter entstanden, ob vor oder nach seiner Italienreise im Sommer 1862, ist noch fraglich. Zu dieser Zeit war das Äußere der Neuen Orangerie – Inbegriff der Italienrezeption Friedrich Wilhelms IV. (1795–1861) – bereits fertiggestellt. Die Nähe dieses Baus zu Vorbildern aus der italienischen Renaissance dürfte daher den Architekten Ziller besonders fasziniert haben. [Thomas Sander]
bez.: verso: Ernst Ziller fec.