Die in fast allen Städten existierenden Stadtwaagen befanden sich zumeist am oder in der Nähe des Marktplatzes in halböffentlichen Gebäuden oder in eigenen Waagehäusern. In Potsdam lag die Ratswaage seit der Zeit des Soldatenkönigs hinter dem Rathaus am Ende des südlichen Seitenflügels, wo sie bis zu ihrer Verlegung auf den Neuen Markt 1876 ihren Dienst versah. Das vorliegende Blatt zeigt den Entwurf zu einer Mehlwaage auf dem Bassinplatz. Sie sollte in einem Anbau am Haus An der Französischen Kirche 2 untergebracht werden. Es handelt sich um eine typische Balkenwaage, deren Prinzip auf dem Masseausgleich durch Gegengewichte beruht. Links davon liegt die Durchfahrt für die Gespanne. Um 1830 unternahm Tischlermeister Mannhardt in seinem Haus größere Reparaturen auf Kosten des Immediatbaufonds, während zeitgleich die Mehlwaage auf dem Neuen Markt immer baufälliger wurde. Daraus resultierte wohl zeitweilig der Gedanke, die Waage auf den Bassinplatz umzusetzen, was jedoch nie geschah. [Thomas Sander]
bez.: o.m.: Situations Plan.; mittig: Grundriss vom Wohnhause des Tischler Mstrs. Mannhardt.; u.r. mit Graphit: 350 rt Baukosten; verso: Zillermappe I 4