In der gesamten DDR gab es nur einen Produzenten für Tonbandgeräte: Stern Radio Berlin. Die meisten Tonband-Fans im privaten Bereich kauften m Import. In der Mehrzahl stammten diese Geräte entweder aus anderen Staaten des RGW oder aus Japan. Das tschechische Unternehmen Tesla, dessen Namen auch in Anlehnung an Nicola Tesla gewählt wurde und zugleich eine Abkürzung von TEchnika SLAboproudá darstellt (deutsch etwa: Niederspannungstechnik), entstand aus der 1921 in Prag gegründeten Firma Elektra. Ab 1932 gehörte diese zu Philips und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zu einem staatseigenen Konzern, der unter dem Namen TESLA in den Bereichen Funk- und Radartechnik vorrangig den Ostblock belieferte. Nichtsozialistische Exportländer waren zum Beispiel Syrien und Ägypten. Der Name und die Firma waren innerhalb der DDR sehr bekannt und beliebt für ihre Tonbandgeräte der „Reihe B“, von „B52“ bis „B130“ sowie als auch für stetige Ersatzteillieferungen an Röhren, Transistoren und Leermedien.
Das Stereo-Tonbandgerät “Tesla B100” ist formschön gestaltet. Es wurde mit einem lackierten Vollholzgehäuse, einer auffällig massiven Plexiglashaube und vollflächiger Aluminium-Bedientafel ausgestattet und ist intuitiv lesbar. Die Abdeckung ist komplett abnehmbar, das Gerät damit von allen Seiten aus bedienbar. Hierdurch wirkt das 47 x 32 x 14 cm große Gerät hochwertiger, wenn auch das Design sehr klassisch gehalten ist. Neben den üblichen Laufwerkfunktionen wie Wiedergabe, Vor- und Rückspulen, Pause und Aufnahme besitzt das „B 100“ eine Tonspurauswahl, ein mechanisches Bandzählwerk sowie einen getrennt regelbaren Aufnahmepegel mit ebenfalls getrennter Anzeige. Die Lautstärke kann ebenfalls über zwei Flachbandregler gewählt werden. An das Gerät lässt sich neben den zwei Lautsprechern ein Mikrofon, ein Kopfhörer, Plattenspieler und Rundfunkempfänger anschließen. Die Bandgeschwindigkeit für die maximal 18 cm großen Tonbandspulen ist auf 9,53 cm/sec festgelegt.