Beidseitig abgeflachtes, niedriges Fläschchen aus dickwandigem, farblosem Glas mit eingezogener Schulter und ausgestelltem Mündungsrand über kurzem Hals. Die gesamte Wandung ist mit einem geometrischen Schliffdekor verziert, an den Breitseiten an eine stilisierte Blüte erinnernd, am Boden ein Stern. Ebenfalls am Boden befindet sich ein altes Etikett mit blauem Zierrahmen, das handschriftlich mit der Nummer "III 2715" beschriftet ist.
Der schwere Flakon dürfte aus Bleikristall bestehen. Man nutzte ihn für Parfum. Ein ehemals vorhandener, zugehöriger Stöpsel diente dabei zur Applizierung auf die Haut. Bei dem Dekor handelt es sich um den Brillantschliff nach englischer Art, der vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts für Bleikristallgefäße in Mode kam. Diese wurden in großer Stückzahl in Böhmen von Hand in meist einfacher Variation gefertigt, denn dort war die dafür notwendige Infrastruktur vorhanden und aufgrund der niedrigen Lohnkosten profitabel. Die Objektgeschichte des Flakons ist nicht überliefert. [Verena Wasmuth]