Durch die Straßenkämpfe ab dem 24. April 1945 wurden vor allem die St.-Annen-Straße und die zu beiden Seiten angrenzenden Quartiere weitgehend zerstört. Dazu gehörte auch die abgebildete Gegend um Temnitz, Abtstraße und Paulikloster. Der Betrachter steht auf der Paulinerstraße und blickt Richtung Nordwesten zur St. Katharinenkirche. Rechts ist die rußgeschwärzte Ruine des Eckhauses zur Abtstraße zu sehen. An der Ruine ist immer noch der Ausleger der Schlosserei, Waagenreparatur und Neueichung von Otto Dippner befestigt. Die Paulinerstraße führt bis zur Steinstraße. Die Trümmer und der Brandgiebel rechts gehören zu einem kleinen Quartier, das zwischen dem Chor der Paulikirche und der Abtstraße lag und von dort aus eines der schönsten Stadtbilder des alten Brandenburg bot. Das stattliche Gebäude mit dem roten Walmdach rechts hinter dem Brandgiebel erhob sich auf der Ecke Neustädtische Heidestraße zur Paulinerstraße und hatte den Krieg gut überstanden. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Haus wurde noch 1958 auf einer Fotografie (vgl. Bodenschatz/Seifert 1992, S. 277) mit einem teilweise neueingedeckten Dach festgehalten, ist dann aber kurz darauf abgerissen und durch einen Neubau (Neustädtische Heidestraße 47) ersetzt worden. [Thomas Sander]
bez.: u.r.: W. Frey. Mai 1945