Flasche aus farblosem Glas, auf dem Flaschenboden das eingeprägte Fassungsvermögen „150“ [ml], auf dem Korpus das erhaben eingeprägte Etikett „KÖNIGL. HOF-/ APOTHEKE/ POTSDAM/W. HOFFMANN“. Circa ein Viertel des Mündungsrandes ausgebrochen, Verschluss fehlt. Typische Gestaltung regionaler Apothekenflaschen vor Anwendung von Klebe-Etiketten. Ursprünglich war die Flasche wohl mit einem Korken und Tektur verschlossen, daran befestigt war eine sogenannte Anbinde-Signatur, umgangssprachlich als „Arzneifähnchen“ bezeichnet (Huwer, Das Deutsche Apotheken-Museum, 2015, S. 76 m. Abb.; vgl. Löwen/Winter, Arzneiverpackungen vergangener Jahrhunderte, 2006, S. 72, Abb. von Flaschen und Verpackungen der Löwen-Apotheke Cottbus; KPM-Teller von 1861 aus dem Bestand des Potsdam Museums, siehe Referenzabb.).
Der aus Königswalde stammende Wilhelm Ernst Otto Hoffmann übernahm die 1725 eröffnete Potsdamer Adler-Apotheke im Jahr 1864 (vgl. zum Folgenden Biela, Potsdamer Apotheken, 2004, S. 20–22, 54f., 183–185; Goerke, 250 Jahre Hofapotheke zum goldenen Hirsch in Potsdam, 1985, S. 16f.; überarb. u. erw. Aufl. unter Mitarbeit von Britta Goerke, 2007). Bis zum Umzug in die Hohewegstraße 11 im Jahr 1826 (südl. Teil der heutigen Friedrich-Ebert-Straße bis zur Straße Am Kanal, vgl. Arlt, Die Straßennamen der Stadt Potsdam, 1999, S. 37) hatte sich das Geschäft am Neuen Markt 3/4 befunden. Laut Adressbuch wurde der Apotheke spätestens in den 1880er Jahren eine Badeanstalt angegliedert. Hoffmann war über mehrere Jahre hinweg Vorsitzender des Potsdamer Apothekervereins. 1885 verstarb er im Alter von nur 55 Jahren. Die Adler-Apotheke wurde 1945 zerstört, eine im selben Jahr eröffnete Not-Apotheke in der Friedrich-Ebert-Straße 1954 geschlossen. Die Flasche wurde 2011 aus Privatbesitz erworben. [Uta Kaiser, Monika Krüger]