Großer Pokal aus dickwandigem, leicht grünstichigem, farblosem Glas, leicht ansteigender Fuß, Abrissnarbe am Boden, angesetzt ein massiver, formgepresster Schaft mit kräftigem Nodus, daran die becherförmige, modelgeblasene Kuppa mit aufgeschmolzenem Milchglasfaden als Rand, Füllstrich mit geätzter Maßangabe "0,6 L". Unterhalb der Mündung innen über etwa 13 cm produktionsbedingt aufgeraut.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert trank man sein Weißbier in Berlin und Brandenburg aus schweren Gläsern mit weißem Rand. Zahlreiche Formbeispiele sind bekannt. Allgemein wird die Baruther Glashütte als Produzent angenommen (vgl. Lachmann, Die gute Form, 2016, Abb. 137, S. 82; Schaich, Reine Formsache, 2007, Kat. 60, S. 77; Domke et al., Zeitmaschine Lausitz. Lausitzer Glas, 2003, S. 20; Dexel, Gebrauchsglas, 1977, Kat. 234, S. 211). Der Füllstrich mit der Maßangabe 0,6 Liter datiert diesen Pokal in die Zeit nach 1871. Er gelangte 1968 aus dem aufgelösten Heimatmuseum Teltow, Mahlow (Kreisheimatmuseum Zossen) in den Bestand. [Verena Wasmuth]