Objekttext zu einer Objektgruppe in der Sonderausstellung "Jagd und Wald - Gläser spiegeln Kultur und Technik"
Holz, Wald, Jagd – Bezüge der Glasherstellung
Zum Auftakt versammeln sich Objekte, die einen Bogen spannen. Glas ohne Holz war 2000 Jahre nicht denkbar. Nach der Einführung der Kohlefeuerung um 1800 konnten die Hütten klares »Kristall«-Glas noch einige Zeit nur mit Holz befeuerten Öfen herstellen. Nicht nur die Öfen verschlangen Holz. Wesentlich verantwortlich für den Holzverbrauch war die Pottaschegewinnung, für die die »Pottasche-Eiche« als Motiv des Gemäldes steht. Der Alchemist Kunckel formulierte: »In Holstein und Mecklenburg wird fast nichts als Asche und gar wenig Sand zum Glas gebraucht.« Die isolierten Hüttenorte
im Wald waren auch der Lebensraum für Wild-Tiere, die adlige Jäger anzogen.
Das geschnittene Motiv auf der Flasche und der Kelch erzählen davon. Manche Adelsfamilie führte den Wald im Wappen und gründete selbst Glasmanufakturen waren. Eichen und Eichenblätter wurden als »deutscher Erinnerungsort« zu einem beliebten Dekor. Auch moderne Kunst und modernes Design interessieren sich für die Holzbezüge von Glas.
Marco Merkel, Designstudent Berliner UdK
Serie im Baruther Glasstudio, naturbelassene Baumfragmente dienten als Formen für Glas, Gläser sind geprägt von Natur: Energie des Holzes, Einblasen in Holzform