Hohes Stengelglas mit eingeschmolzenen und spiralig gedrehten Glasfäden, aus drei Teilen zusammengefügt: Der Tellerfuß in Farblos und Blau, der spiralig gewundene Stengel in Farblos und Weiß, die breite, flache Kuppa in Farblos und Blau. Im oberen Bereich des Stengels ist ein weiterer blau-farbloser Faden umgelegt. Insgesamt steht das Glas etwas schief.
Die mit farbigen Fäden verschmolzenen Stäbe sind vorproduziert und Ausgangsprodukt für das Verfahren, Glas vor der Lampe, also vor der gerichteten Flamme zu blasen. Dabei arbeitet der Glasmacher völlig autark vom ansonsten üblichen Werkstattbetrieb der Glasherstellung. In Deutschland gilt Lauscha in Thüringen als das wichtigste Zentrum für diese Technik. Viele dort entstandene Lampengläser sind eher Zier- als Gebrauchsobjekte, so auch dieses überaus leichte Objekt. Seine Provenienz ist nicht dokumentiert, hingegen ist eine Entstehung in Lauscha in der Zeit zwischen 1945 und 1989 sehr wahrscheinlich. [Verena Wasmuth]