Preußische Quartbouteille aus braunem Glas in Sanduhrform, hochgestochener Boden mit Abriss, Gefäßkörper doppelkonisch gestaltet, auf der Schulter aufgeschmolzene Marke "Kolzig/No [Adler] 3/1 Q", Mündungsrand mit umgelegtem Glasfaden und Resten von Siegellack. Die Einrichtung einer ersten Glashütte in Kolzig (Kolsko, Woiwoschaft Lebus) erfolgte wohl nach dem Siebenjährigen Krieg, eine zweite wurde 1845 gegründet (vgl. Martin Sprungala, Die Ost-Wanderung der Glasmacher, https://www.heimatkreis-meseritz.de/4_64.htm, Zugriff: 20.12.2018). Ihrer Form nach stammt die Flasche aus der ersten Kolziger Hütte. Flaschen wie diese wurden in Preußen zwischen etwa 1720 und 1830 hergestellt und als Bier- und Weinflaschen genutzt (vgl. Dietmar Wulkau, Die preußische Sanduhrformflasche - Entwicklung über etwa 100 Jahre, in: Der Glasfreund. Zeitschrift für altes und neues Glas, H. 40, 2011, S. 21-23). Der Hinweis "No 3" bezeichnet die dritte in dieser Glashütte produzierte Serie. Ein Quart bedeutete in Preußen 1,1725 Liter bis 1816, danach 1,145 Liter (vgl. Karin und Gerrit Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, S. 5). Um ein Austreten von Flüssigkeit zu verhindern, wurde der Korken der Flaschen vor dem Transport versiegelt. Die Flasche stammt aus dem Altbestand des Museums und wurde zwischen 1947 und 1949 erstmalig inventarisiert. [Uta Kaiser]