1839 entstand die monumentale "Parade Unter den Linden" im Auftrag König Friedrich Wilhelms III. von Preußen (1770-1840), die noch im selben Jahr auf der Ausstellung der Berliner Akademie gezeigt wurde und zu den wichtigsten Gemälden des Künstlers zählt. Seitdem befand sich das Gemälde in den königlichen Sammlungen, im Berliner Schloss. Gezeigt wird die vom König abgenommene Parade des 1. Garderegiments zu Fuß. Obwohl die sich nähernde Militärparade das eigentliche Thema der Darstellung ist, scheint die im rechten Vordergrund des Bildes zu erkennende Zuschauermenge vor der Neuen Wache in Berlin eine fast größere Bedeutung zu erhalten. Von den insgesamt 240 Personen im Bild sind zahlreiche Berliner (als Porträts gestaltet), wiederzuerkennen, darunter hochrangige Personen der Zeit, aus Militär, Politik, Wissenschaft und Kunst. Krüger lud die Dargestellten hierfür offiziell zu Porträtsitzungen in sein Atelier und hielt ihre Physiognomie in Skizzen fest.
Bereits 1829/30 hatte Krüger eine "Parade auf dem Opernplatz in Berlin" (heute in der Alten Nationalgalerie SMB PK) im Auftrag des russischen Großfürsten Nikolaus angefertigt. Dieser - ein Schwiegersohn des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. - hatte dem König 1824 eine Parade seines Brandenburgischen Regiments vorgeführt, die er im Bild festhalten lassen wollte. Zehn Jahre später war es Friedrich Wilhelm III. selbst, der 1839 mit der "Parade Unter den Linden" eine vergleichbare Darstellung bei Krüger bestellte.
Das Gemälde wird im Schloss Charlottenburg gezeigt.
Dr. Alexandra Nina Bauer