Ovale Platte mit geschweiftem Rand und gewellter Fahne sowie vier zugehörige flache Teller mit profilierter Fahne. Ockerfarben erscheinender Scherben, verso Spuren von Brennhilfen, Mangan-Marke D: P: (Dietrichstein Proskau). Polychrome Bemalung in Scharffeuerfarben. Im Spiegel zentral positioniert jeweils eine oder mehrere heimische bzw. exotische Früchte, auf der Fahne einzelne Blüten der europäischen Flora. 1764 gründete Leopold Proskowski eine Fayence-Manufaktur im Proskauer Schloss die 1769 durch Erbe an die Familie Graf von Dietrichstein fiel (dazu und zum Folgenden Kaiser/Mehring/Seifert, Glanzstücke schlesischer Keramik, 2010). Die Manufaktur produzierte umfangreiche Variationen an feinem, polychrom dekorierten Geschirr und figürliche Plastik. 1783 sah sich Graf von Dietrichstein in finanzieller Bedrängnis und veräußerte sein Unternehmen an den preußischen Staat. Bis 1853 wurde in Proskau Keramik produziert, zuletzt v. a. Steingut. Die Objekte gelangten vor 1980 aus Privatbesitz an das Museum. [Uta Kumlehn]