Auf der Piazza di S. Marta stehend, blickt der Betrachter auf die Südseite des Petersdoms. Gut zu erkennen ist noch die alte Sakristei, die 1776-1784 dem Bau einer neuen Sakristei weichen musste.
Piranesis Radierung wirkt in manchen Teilen wenig entwickelt und sorgfältig: Besonders sticht die Stirnseite des Hauses links hervor. Diese ist nur durch sehr leichte vertikale Striche skizziert, während Fenster, Horizontalgesimse und die Ecken in tiefen Schwarztönen einen krassen Gegensatz bilden. Vielleicht wollte Piranesi so die Intensität der Sonneneinstrahlung hervorheben.
Alle Gebäude sind fast ausschließlich mit parallelen vertikalen Linien gezogen. Sehr viel von der sonstigen Piranesischen Lebendigkeit geht durch die einseitige und starre Linierung verloren. Am linken Bildrand reicht die Darstellung außerdem über den dünnen Rand hinaus.
Imke Ritzmann