Auch fast 70 Jahre nach dem Erscheinen der ältesten Stadtansicht von Frankfurt (Oder) in der von Sebastian Münster (1488–1552) herausgegebenen „Cosmographia“ (vgl. u .a. V/K2 88) diente der darin veröffentlichte Holzschnitt von Hans Rudolph Manuel, gen. Deutsch (1525–1571) immer noch als Vorbild für diverse Darstellungen der Oderstadt. Der vorliegende Kupferstich wurde erstmals 1616 auf Seite 532 in dem historisch-topographischen Kompendium „Commentariorum rerum germanicarum libri tres“ des flämischen Theologen, Historikers und Karthographen Petrus Bertius (1565–1629) veröffentlicht. Für den aus drei Teilen bestehenden Band bedienten sich die Kupferstecher zumeist älterer Vorlagen; das oben genannte Verfahren ist also beileibe kein Einzelfall. Für die vorliegende Darstellung kann angenommen werden, dass der unbekannte Künstler nicht auf den Holzschnitt von Deutsch selbst, sondern auf den danach entstandenen Kupferstich von Franz Hogenberg (1535–1590) zurückgriff (vgl. u. a. V/K2 925). [Thomas Sander]
bez.:
In der Darstellung, o.m.: Franckfurt an der Oder