Franz Hogenbergs Kupferstich von Frankfurt (Oder) erschien erstmals 1572 in Band 1 der in Köln vom Theologen Georg Braun (1541–1622) herausgegeben „Civitates Orbis Terrarum“. In dem bis 1618 mehrfach aufgelegten Atlas werden auf gut 1.600 Seiten mehr als 600 Ansichten von Städten der damals bekannten Welt gezeigt. Frankfurt (Oder) erscheint in frühen Auflagen auf der Doppelseite 27v zusammen mit den Darstellungen von Wittenberg, Wismar und Rostock. Die vier Stadtansichten – je zwei auf einer Seite – wurden auf einer Platte gestochen und durch umlaufende Rahmen optisch miteinander vereint. Die vorliegende Ansicht ist also aus dem Band herausgeschnitten worden, was auch die unterbrochenen Rahmenlinien am linken und unteren Rand erklärt. Hogenberg hat für seinen Stich den 1548 von Hans Rudolph Manuel, gen. Deutsch (1525–1571) geschaffenen Holzschnitt (vgl. u. a. V/K2 51,a) bis in Einzelheiten kopiert und dabei sogar Zufälligkeiten wie den Heuwagen in der rechten unteren Ecke übernommen. [Thomas Sander]
bez.:
In der Darstellung, o.r.: Civitas Francfordienses In Marchionatu / Brandeburgensi, sita ad Oderam fl: optimorum studiorum Gÿmnasio, / & Emporio mercatorum celebris.
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