Pokal aus farblosem Glas, Scheibenfuß mit versenktem Spitzblattfries. Der Dekor wiederholt sich auf dem kräftigen Balusterschaft zwischen zwei Ringscheiben und am Kuppaansatz. Becherförmige Kuppa mit besonders fein geschnittenen und blank polierten Ranken aus Laubwerk und Blüten auf mattiertem Grund. Der Lippenrand ist fein beschliffen und mit einem Rundfacettenfries dekoriert. Ein zugehöriger Deckel fehlt.
Schmidt hielt diese Art der schwungvollen vegetabilen Dekoration auf mattem Grund für eine Potsdamer Besonderheit der Zeit um 1710 bis 1720 (Schmidt, Das Glas, 1922, Abb. 184, S. 322). Susanne Netzer hat eine Rechnung aus dem Nachlass von Königin Sophie Dorothea von 1710 ausgewertet, nachdem derartige Pokale etwas früher datiert werden müssen (Herrliche Künste und Manufacturen, 2001, Kat. 148, S. 243). Das wurde vor 1927 für das Potsdam Museum erworben und wird in der Ständigen Ausstellung präsentiert. [Verena Wasmuth]
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