Kugelförmige Flasche auf Fußscheibe mit schrägem Rillendekor und Hals mit zugehörigem Hohlkorken, beides aus blauem Glas, die Pressnaht ist sichtbar, der Stöpsel wurde manuell überschliffen. Am Boden in Relief hoch geprägt findet sich der Schriftzug: "LAWENDELWASSER / SCHMITTNER / BERLIN".
Dem mit der Heilpflanze Lavendel zugesetzten Wasser wurden verschiedene Wirkungen zugeschrieben: Zur Linderung von Kopfschmerzen gab man es auf die Schläfen und die Stirn. Auf das Kopfkissen gesprengt sollte es beruhigen und beim Einschlafen helfen. Auf die Kopfhaut massiert, würden die Haare angeblich nicht so schnell nachfetten. Überdies sollte es Sonnenbrand, Juckreiz und Irritationen der Haut lindern. Hersteller dieses Lavendelwassers war die chemisch-pharmazeutische Fabrik U. Schmittner & Co., die in den 1920er Jahren in Wilmersdorf in der Babelsberger Str. 2 ansässig war. Voreigentümer war laut Berliner Handels-Register von 1929 bis zum Konkurs 1917 ein Carl Schmittner, möglicherweise der Vater. Der Flakon wurde der Firma auf Bestellung geliefert, der Produzent ist nicht bekannt; er kam 1968 aus dem aufgelösten Museum des Teltow, Mahlow (Kreisheimatmuseum Zossen) in den Museumsbestand. [Verena Wasmuth]
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