Gefußtes Rundgefäß mit eckiger Aussparung am Mündungsrand auf angeschmolzenem Unterteller mit zugehörigem Deckel aus farblosem Pressglas. Die gesamte Oberfläche ist mit einem plastischen, geometrischen Dekor bedeckt, der Rand des Tellers mit Rundbögen verziert, der Deckelknauf mit einem Strahlendekor. Das Gefäß ist am Löffeleinlass sowie mehrfach am Mündungsrand bestoßen, der Deckel am Mündungsrand.
Zu dem Gefäß gehörte sicherlich einst ein gläserner Löffel, der in die Aussparung gestellt werden konnte. Man nutzte es für Senf- oder Kompott. Der maschinell gepresste Dekor imitiert den aufwendigen Brillantschliff nach englischer Art, der vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wegen der großen Nachfrage auch in Böhmen für Bleikristallgefäße in großen Stückzahlen verwendet wurde. Das Gefäß datiert vermutlich in die Zeit um 1900. Seine Provenienz ist nicht dokumentiert. [Verena Wasmuth]
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